Digitale Bauwelt

Bild: Lemi Onurtekin – Rot. (Abschlussarbeit BM Gestaltung & Kunst 2025)

Einsatz von VR und BIM an der Bauabteilung

Building Information Modeling (BIM) sowie Virtual Reality (VR) hielten 2024 Einzug im Klassenzimmer der gibb Bauabteilung und der Partnerschule BS08 in Hamburg. Das Ziel: lernende Zeichner:innen fit machen für die digitalisierte Bauwelt von morgen.


Im Rahmen der Reform des Berufsfeldes der Zeichnerinnen und Zeichner EFZ setzte die Bauabteilung im Jahr 2024 auf den Einsatz digitaler Werkzeuge im Unterricht. Ein Pilotprojekt kombinierte BIM und VR, um neue didaktische Zugänge zu schaffen und die Ausbildung an aktuelle Anforderungen der Baubranche anzupassen.

 

Ein zentrales Element waren mehrwöchige Lernsequenzen, in denen Zeichner:innen EFZ die Planung eines Objektes bearbeiten konnten. Die Lernenden entwickelten zunächst individuelle Entwürfe mithilfe von CAD-Software. Auf Basis dieser Daten wurden digitale 3D-Modelle erstellt, die anschliessend mit VR-Brillen begehbar waren. Die Lernenden konnten so ihre eigenen Planungen aus der Ich-Perspektive in der virtuellen Umsetzung erleben, Raumproportionen überprüfen und technische Konflikte identifizieren – etwa unpraktische Platzierungen von Einrichtungsgegenständen oder nicht zusammenpassende Bauelemente.

Es wurden Badezimmer oder ganze Wohnungen gezeichnet und in 3D dargestellt. Diese immersive Darstellung förderte bei den Lernenden die Reflexion über Planungsentscheide. Rückmeldungen aus der Klasse machten deutlich, dass die Verbindung von zeichnerischer Arbeit und virtueller Begehung das räumliche Verständnis vertiefen konnte.

 

Die Rolle der Lehrpersonen verlagerte sich im Projektverlauf hin zur Begleitung individueller Lernprozesse. Aufgabenstellungen wurden so konzipiert, dass sie eigenständiges Arbeiten im virtuellen Raum ermöglichten. Die Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung (EHB) begleitete das Projekt wissenschaftlich und untersuchte insbesondere Aspekte der Kollaboration und der didaktischen Gestaltung. Die im Jahr 2024 gesammelten Erfahrungen dienen nun als Grundlage für die Weiterentwicklung des Unterrichts. Eine Ausweitung auf weitere Klassen und Berufsfelder ist möglich.

 

Darüber hinaus wurden erste Grundlagen geschaffen, um die berufsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. In Zukunft sollen Lernende verschiedener Fachrichtungen – etwa Gebäudetechniker:innen und Zeichner:innen Architektur – gemeinsam an einem Modell arbeiten und Planungsdetails im digitalen Raum koordinieren können. Das Projekt war nicht nur ein technischer, sondern auch ein kultureller Brückenschlag. Die Zusammenarbeit mit der Beruflichen Schule Bautechnik BS08 in Hamburg ermöglichte der gibb so einen interkulturellen Austausch, der in Zukunft weiter ausgebaut werden soll.

Kontakt

Marc Aebersold

Abteilungsleiter BAU

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